Feuerwerkskörper

In der Feuerwerkerei stehen verschiedene Arten von Feuerwerkskörpern zur Verfügung, diese können ganz unterschiedliche Effekte beinhalten, sodass sich nahezu unbegrenzte Kombinationen ergeben. Unterschieden wird bei Feuerwerkskörpern zum einen die Bauform und Verwendung, aber auch die Zulassung und damit Freigabe zur Verwendung (Kategorie) der Artikel.

Kategorie 1-4 und T1, T2

Je nach Verwendungszweck eines pyrotechnischen Gegenstandes wird, bevor er verkauft oder importiert werden darf, einem Zulassungsverfahren unterzogen. Heutzutage wird Europaweit die CE-Zulassung angewandt. Dabei wird von einer der benannten Stellen der Feuerwerkskörper auf die chemische Zusammensetzung, sichere Handhabung und Verwendung geprüft. Feuerwerkskörper zu Vergnügungszwecken werden je nach Satzmenge und Effektstärke in der Regel in Kategorie 1-4 (CE-F1 bis CE-F4) zugelassen mehr…

  • Kategorie 1: Jugendfeuerwerk (z.B. Fontänen, Kreisel, kleines Leuchtfeuerwerk) mit geringen Satzmengen (Schwarzpulver). Die Brenndauer ist meist nur wenige Sekunden bei kleiner Flamme. Diese Artikel sind ganzjährig frei verkäuflich und verwendbar für alle ab 12 Jahren.
  • Kategorie 2: Kleinfeuerwerk, hierunter fallen die typischen Feuerwerkskörper, die an Silvester überall frei verkauft werden dürfen an alle ab 18 Jahren. Die maximalen Satzmengen für Batterien betragen 500gr bei maximalem Kaliber von 30mm, Raketen 20gr, Vulkane 250gr) Die Verwendendung außer an Silvester bedarf einer Erlaubnis oder einer Ausnahmegenehmigung.
  • Kategorie 3: Der Verkauf ist in Deutschland beschränkt auf Inhaber einer Erlaubnis nach dem Sprengstoff-Gesetz. Eine Fachkundeprüfung für den Erhalt der Erlaubnis ist nicht notwendig. Die Verwendung muss den Behörden vorher angezeigt werden. (Satzmengen bei Batteriefeuerwerk 1.000gr bei maximalem Kaliber von 50mm, Raketen 200gr, Vulkane 1000gr)
  • Kategorie 4: Alle anderen Artikel werden in dieser Kategorie zugelassen. Erwerb, Besitz und Verwendung sind in Deutschland Erlaubnis und Befähigungsschein pflichtig. Eine Erlaubnis bekommt nur, wer vorher einen Fachkunde- Lehrgang inkl. Prüfung abgelegt hat. Die Satzmengen unterliegen in Kategorie 4 keiner Beschränkung. Bei der Verwendung müssen jedoch die Sicherheitsvorschriften eingehalten werden (insbesondere Sicherheitsabstände, Aufbau, Lagerung, usw)

Es gibt auch Artikel, die z.B. für Filmaufnahmen oder Theateraufführungen vorgesehen sind. Diese Artikel fallen dann in der Regel in die Kategorie T1 und T2

  • Kategorie T1: Ist frei verkäuflich ab 18 Jahren. Die Artikel dürfen ganzjährig entsprechend der Zulassung für Film und Theater verwendet werden. Besonders in geschlossenen Räumen gelten jedoch hohe Sicherheitsanforderungen, die beachtet werden müssen.
  • Kategorie T2: Artikel sind wie die Kategorie 4 erlaubnisscheinpflichtig, erhalten höhere Satzmengen und sind häufig für Open-Air Verwendung vorgesehen.

Darüber hinaus gibt es es noch weitere Zulassungen, die für Feuerwerkskörper selten Anwendung finden. In Kategorie P1 – sonstige pyrotechnische Gegenstände – gab es in den letzten Jahren z.B. vereinzelt Böller, die eigentlich als Signalmittel zugelassen sind. Hier bleibt abzuwarten wie sich diese Artikel in den nächsten Jahren entwickeln.

Aufbau eines Großfeuerwerks

Bauformen der Feuerwerkskörper

Grundlegend wird zwischen folgenden Feuerwerkskörpern unterschieden: Kugelbomben, Zylinderbomben, Bombetten, Vulkane, Fontänen, Römische Lichter, Single Shots, Raketen, Feuerwerksbatterien, Feuertöpfe, Kometen

Bomben sind die am häufigsten verwendeten Feuerwerkskörper bei Höhenfeuerwerken, sie werden aus Mörser- Rohren abgeschossen. Es gibt zwei verschiedene Arten: Kugel- und Zylinderbomben. Der Aufstieg wird durch eine Ausstoßladung verursacht, die die Bombe in den Himmel schießt. Beim Zünden der Ausstoßladung wird eine zeitverzögernde Zündschnur angezündet, die im Inneren der Bombe brennt und sobald die Steighöhe nach einigen Sekunden erreicht ist, zündet die Zerlegerladung, die die Bombe zur Explosion bringt und den Effekt am Himmel entfalten lässt. mehr…

Kugelbomben werden traditionell in Handarbeit (meist in Asien) gefertigt und haben die Form einer Kugel oder eines Balls. Die Größe variiert von 50mm bis selten 300mm oder mehr. Je nach Füllung und Anordnung der Leuchtsterne ergeben sich unterschiedliche Effektbilder am Himmel.

Kugelbomben in unterschiedlichen Größen

Zylinderbomben werden meist in den USA oder Europa gefertigt. Durch die zylindrische Form kann sich mehr Effektmasse in einer Bombe befinden. Bei italienischen Mehrschlagbomben können sogar mehrere Explosionen nacheinander am Himmel erfolgen.

Raketen sind die wohl bekanntesten Feuerwerkskörper. Sie werden nach dem Rückstoßprinzip durch einen Treiber in den Himmel transportiert und schütten Ihre leuchtende Fracht dort aus oder explodieren kugelförmig. Die Flugbahn hängt stark vom Wind und der Neigung des Abschusswinkels ab, trotzdem ist die Flugbahn nur schwer vorherzusehen. Dies ist der Grund warum der Sicherheitsabstand bei Raketen sehr groß sein muss, was wiederum die Folge hat, dass Raketen nur sehr selten bei entsprechenden Platzverhältnissen zum Einsatz kommen. mehr…

Feuerwerksbatterien sind seit ein paar Jahren ebenfalls vom Silvesterfeuerwerk bekannt und erfreuen sich dank gestiegener Mengen an Explosivmasse steigender Beliebtheit. Feuerwerksbatterien bestehen aus mehreren bis zu hunderten Papprohren, in denen jeweils eine Bombette oder ein Leuchtstern sitzt. Das Prinzip ist hier ähnlich den Kugel- bzw. Zylinderbomben, nur sind die Bombetten kleiner. Die Effekte in den einzelnen Pappröhren werden durch eine Zündschnur, die die Röhren verbindet, nacheinander entzündet und in den Himmel geschossen, wo sie dann explodieren. Die Röhren können entweder alle senkrecht oder nach links und rechts gefächert sein, sodass die Effektausbreitung am Himmel breiter wird, oder ein von links nach rechts laufendes Bild entsteht. Feuerwerksbatterien sind bei kleineren Feuerwerken sehr beliebt, da sie viele Effekte liefern und in der Handhabung relativ einfach sind. mehr…

Silvesterbatterie und Profifeuerwerksbatterie im Größenvergleich

Römische Lichter sind längere Pappröhren, die mit mehreren Schuss gefüllt sind. Eine im Inneren herunterbrennende Zündschnur entzündet nacheinander die Ausstoßladungen, die einen brennenden Leuchtstern ( mit Aufstiegseffekt auch Komet genannt) in den Himmel schießt, selten kommen auch Bombetten zum Einsatz, die dann am Himmel explodieren. mehr…

Feuertöpfe ähneln vom Aufbau einer Kugel- oder Zylinderbombe. Sie haben einen Effektkörper mit einer unten angebrachten Ausstoßladung und werden aus Mörsern geschossen. Der Unterschied ist jedoch, dass sich der Effekt nicht erst am Himmel, sondern bereits im Rohr entfaltet. Die Leuchtsterne fliegen dann säulenförmig nach oben aus dem Rohr heraus mit einer Steighöhe von bis zu ca. 50m. mehr…

Single Shot Kometen (ein Schuss) haben ein ähnliches Prinzip wie Römische Lichter, jedoch ist je Feuerwerkskörper nur ein Leuchtstern, Komet oder Feuertopf verladen. Diese Effekte kommen zum Einsatz, um während eines Feuerwerks insbesondere bei musiksynchronen Feuerwerken Akzente zu setzen. mehr…

Vulkane sind konisch (unten breiter werdende) Fontänen. Durch die nach unten steigende Satzmenge steigert sich die Funkenhöhe während der Brenndauer. Fontänen haben von Beginn an eine höhere dafür aber gleichbleibende Effekthöhe. mehr…